Ein altes Landhaus in der Nähe von Paris, ein namenloses Paar sitzt auf der Veranda. Während sie über ihre sexuellen Erfahrungen spricht, berichtet er über eine Reise nach Aranjuez, der Sommerresidenz der spanischen Könige. Im Haus sehen wir einen Schriftsteller an seiner Schreibmaschine. Erzählen ihm die beiden, was er anschließend aufschreibt, oder ist es umgekehrt? Die Schönen Tage Von AranjuezDie Schönen Tage Von Aranjuez FilmDer neue Film von Wim Wenders basiert auf einem Theaterstück von Peter Handke. Dass sich banale Erkenntnisse fast mühelos in bedeutungsschwere Botschaften verwandeln lassen, haben die beiden bereits mit „Der Himmel über Berlin“ (1987) bewiesen. „In einem Sommer wie noch nie“ lauscht der Zuschauer den prätentiösen Dialogen. Eine Wurlitzer-Musikbox und das Rauschen der Blätter im Wind liefern den Soundtrack dazu. Die 3D-Kamera erschafft Bilder „wie außerhalb der Zeit“, die Schreie der Frau geben der Stille ihren Rhythmus.Das Geschlecht des Mannes und die Knospen des Springkrauts sorgen für weitere Überraschungen. NFP (2), Walt Disney Studios Motion Pictures Germany, Constantin Film (2), Prokino, Universum Film GmbH, Warner Bros. Pictures, STUDIOCANAL (3), Concorde Film, Weltkino Filmverleih, Lupa Film, Kimmel International, Amazon Studios LLC, Weltkino Filmverleih, Twentieth Century FOX, EPK.TV, Little Dream Entertainment, 24 Bilder Filmagentur, Screenshot (2), Universal Pictures, Arte,TS Productions, ARD, Sony Pictures Home Entertainment, Cinema, Twentieth Century Fox, Paramount (3) Die CINEMA Verlag GmbH weist darauf hin, dass Agentur-Meldungen, sowie -Fotos weder reproduziert noch wiederverwendet werden dürfen. Die schönen Tage von Aranjuez - Offizielle Webseite. Film-Empfehlung Pina. Ein Film für Pina Bausch von Wim Wenders. Alle Infos zum Film Die schönen Tage von Aranjuez (2016): Die schönen Tage von Aranjuez ist ein von Wim Wenders in 3D gedrehtes und auf einem. Es war ein Pflichttermin, und kein angenehmer. Der Kinokritiker hatte den Chef des Kulturressorts regelrecht dazu gezwungen, die Pressevorführung des neuen Wenders-Films zu besuchen: eine 3D-Verfilmung des Handke-Stücks „Die schönen Tage von Aranjuez“. Der Ressortleiter konnte schlecht ablehnen, denn er trat bei jeder Gelegenheit als Handke-Fan auf und gab damit an, sogar „Mein Jahr in der Niemandsbucht“ verschlungen zu haben. Außerdem hatte er gegenüber dem Kinokritiker, einem glühenden Verfechter des Arthouse-Kinos, ein schlechtes Gewissen, weil er schon seit Jahren kaum noch ins Kino ging. Sein Versuch, den Auftrag in letzter Minute unter Verweis auf akuten Schreibstress loszuwerden, scheiterte, denn seine Kollegen waren ebenso gestresst. Und es ging ja auch nicht um, sondern um Wenders und Handke. Also fügte sich der Ressortleiter in sein Schicksal, verließ am Mittag die Redaktion und verspürte einen leichte Euphorie, als er ins Taxi stieg. Schon auf der Fahrt zum Kino übermannte ihn eine tiefe, seit Wochen und Monaten akkumulierte Müdigkeit. Nicht ohne ein Gefühl der Genugtuung schaltete er sein Handy in den Flugmodus. Im dunklen Saal ließ er sich in den Sessel gleiten, der Platz befand sich in idealer Distanz zur Leinwand, die Sicht war frei. Er streckte seine Beine ganz aus, legte seinen Schal wie eine Steppdecke über sich und klemmte die 3D-Brille aus Plastik über seine eigentliche Brille. Sofort ergriff ihn ein Zustand der wohligen Lähmung, wie er ihn zuletzt erlebt hatte, als er sich nach einer schlaflosen Nacht in Tokio in den schalenartigen Businessclass-Sitz eines Airbus A380 geschmiegt hatte. Der Ressortleiter beschloss, Notizbuch und Kugelschreiber im Rucksack zu lassen und sich, da er eine nahezu paradiesische Körperhaltung gefunden hatte, für die gesamte Dauer der Filmvorführung nicht mehr zu bewegen. Eine Apokalypse ohne Zombies und Atomschlag Als das erste Bild auf der Leinwand aufleuchtete, es zeigte eine Pariser Straße, im Fluchtpunkt den Triumphbogen, die Kamera schwebte dicht über dem schimmernden Pflaster und schob sich millimeterweise von links nach rechts – da kamen dem Ressortleiter fast die Tränen, was auch daran lag, dass gleichzeitig mit diesem ersten Bild die schleppenden, irgendwie zu langsamen ersten Klavierakkorde von Lou Reeds erklangen. Die leere Avenue, auf der es weder Menschen noch Autos gab, lag im Licht eines sehr frühen Sommermorgens so brutal schön und makellos plastisch da, als wäre dies der erste Tag der Schöpfung oder der letzte, eine spurlose Apokalypse, spektakulärer als in jedem Weltuntergangsfilm nach dem Atomschlag oder der Zombie-Epidemie. Es war nicht auszumachen, ob die Blätter der Platanen leicht zitterten oder ob die Welt völlig stillstand, und der Ressortleiter hatte das Gefühl, mit der 3D-Kamera ins Innerste eines für die Ewigkeit eingefrorenen Augenblicks zu tauchen. Andersgrüne Limonade und hyperreales Rauschen. Der Film zoomte sich, während der Lou-Reed-Song lief, immer weiter aus dieser entvölkerten Metropole hinaus, zeigte Kähne am Ufer der Seine, immer mehr Grün, all das in unmerklich bewegten Standbildern wie in einem Guckkasten, zuletzt ein Landhaus, die Skyline in weiter Ferne.
0 Comments
Leave a Reply. |
AuthorWrite something about yourself. No need to be fancy, just an overview. Archives
April 2019
Categories |